Kunst und Kunsthandwerk, Antiken

286 | 343 Feines Egerer-Kabinettschränkchen aus Gräflich-Solms’schem Besitz, Werkstatt des Johann Karl Haberstumpf (1654 – 1724), Eger, um 1690 – 1710 Freistellbarer, streng geometrischer Nadel- holzkorpus, in Nussbaum furniert und teils ebonisiert. Die Reliefintarsien in verschiede- nen Hölzern äußerst fein geschnitzt, teilweise koloriert, punziert sowie graviert. Riegel und Schlösser in Eisen. Zugringe und äußerer Be- schlag inMessing, teils graviert. Bänder versil- bert und ebenfalls graviert. Auf vier gedrück- ten Kugelfüßen, das zweitürige Kabinett mit Sockelschublade. Hinter den Türen erlesenes Eingericht mit zentraler Mittelnische, diese mit Papier ausgekleidet. Darin alter Inventar- stempel „SL 59“. Die Tür flankiert von insge- samt acht Schubladen. Abschließende leicht überkragende Zarge mit weiterem, zentralem Kompartiment imKranz, dieses aufschiebbar. Feine, reliefartige, fast dreidimensional wir- kende Bildschneiderarbeit, welche typisch für die Meisterwerkstätten in Eger war. Auf der Tür der Mittelnische das Wappen der Grafen von Solms. Dahinter ein charakteristi- scher Inventarstempel des Schlosses Laubach. Ebenso auf der Unterseite des Bodens. Maße 40,5 x 35 x 24 cm. Dazu ein ausführliches Gutachten von Prof. Jochen Voigt vom 03. Mai 2011. Ein ähnliches Kabinettmöbel befindet sich im Kunstgewer- bemuseum in Berlin. Provenienz: Seit den 1970er Jahren in Besitz einer süddeutschen Privatsammlung.

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