Kunst und Kunsthandwerk, Antiken

184 | 213 Gedeckelter silberner Kugelfuß­ becher im Barockstil, Augsburg, um 1870/80 Reich reliefierter Becher auf drei Kugelfüßen. Auf der Wandung umlaufend drei Portrait- kartuschen mit den Köpfen Karls des Großen, König Franz‘ I. von Frankreich und Kaiser Maximilians I. Stülpdeckel mit getriebenem Ranken- und Früchtedekor, Knauf in Form eines knienden Knaben mit Blütenzweig. Das Innere vergoldet. Auf dem Boden Abnahme- marken von Augsburg mit Jahresbuchstabe „G“, Meisterpunze Stehender Löwe und Fein- gehaltsangabe „13“ Loth. Höhe 17 cm, Ge- wicht 234 g. 270250 I - II € 600 214 Prächtiger Zierteller, Marken für Hermann Ratzersdorfer, Wien, 19. Jhdt. Bergkristall, Silber, teils vergoldet und email- liert. Geschwungene, vertiefte und fächerar­ tige Platte auf rundem Fuß. Segmentiert an­ geordnete, aufwendig gravierte Kartuschen mit prunkvollemRenaissance-Dekor in Berg- kristall. Die Stege mit plastisch gegossenen Grotesken, diese in Kobaltblau, Rot, Grün sowie Weiß emailliert und mit feinsten, ver- goldeten Auflagen verziert. Die Schale mit modernem Sockel. Altersbedingter, guter Zu- stand. Teilweise Vergoldung berieben. Mini- male Fehlstellen. Platte und Fuß mehrfach punziert. Durchmesser 32,4 cm. Hermann Ratzersdorfer wurde in Wien ge­ boren und brachte es dort zu einem hoch ange- sehen Silber- und Goldschmied der v.a. durch seine ausgefallene Kunsthandwerks-Objekte auffiel. Seine Spezialität lag hierbei auf Emaillearbeiten. Seine Meistermarke wurde erstmals 1842 registriert. Im Jahre 1855 nahm er an der ersten Weltausstellung in Paris teil und gewann sofort den zweiten Preis. Auf der Weltausstellung in Wien 1873 erlangte er zu besonderen Ehren und seine Neorenaissance- Arbeiten wurden von der Grand-Jury und dem Publikum in besonderer Weise gewür- digt. Vgl. Christie’s Sale New York, 21. Oktober 2011, Lot 81. 213

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