Die Sammlung Frey - Waffen aus Württemberg

| 23 4005 Scharfschützenbüchse M 1845/55 Gezogener Oktagonallauf imKaliber 17,5 mm, Seele rau mit flachen Zügen, an der Mündung Bajonettschiene, auf der Oberseite Qua­ drantenvisier, über der Kammer Hersteller­ bezeichnung „Oberndorf”, links daneben verputzte Abnahme und Nummer „257.”. Perkussionsschloss, auf der Schlossplatte be­ zeichnet „Königl.Würt:Fabrik.”. Vollschaft mit Eisen-/Messinggarnitur, Kolben links ge- stempelt „1855”. Eisenteile stellenweise fle- ckig und leicht narbig, Schaft überarbeitet und stellenweise leicht bestoßen, Vorder- schaft rechts mit zwei kleinen Ergänzungen. Länge 115 cm. A model 1845/55 sniper rifle Rifled octagonal barrel in 17.5 mm calibre, rough bore with flat grooves, bayonet rail at the muzzle, quadrant rear sight, maker’s name “Oberndorf” on the breech, overpolished ac- ceptance mark and number “257” on the left. Percussion lock, marked “Königl.Würt:Fab- rik.”on the lock plate. Full stock with iron/ brass furniture, butt-stock stamped “1855” on the left. Iron parts partially spotted and slightly pitted, reworked and slightly bumped stock. Fore-end with two small repairs on the right. Length 115 cm. 264982 II - III € 1.200 4006 Gezogener Pionierkarabiner M1850/54 U/M Gezogener Lauf im Kaliber 17,5 mm, an der Mündung Bajonettschiene, auf der Oberseite Standvisier mit einer Klappe, über der Kam- mer mehrfach gestempelt, auf dem Schwanz- schraubenblatt Reste einer Modellbezeich- nung, Hahnschraube ergänzt. Aptiertes Perkussionsschloss mit verputzter Hersteller- bezeichnung. Nussholzhalbschaft mit Eisen-/ Messinggarnitur, zwei Riemenbügel. Lade- stock fehlt. Eisenteile gereinigt, patiniert und stellenweise fleckig, Schaft mit Alters- und Gebrauchsspuren. Länge 86 cm. Nach der Auflösung der badischen Armee in den Revolutionsjahren 1848 und 1849 wurde bei der Neuaufstellung im Jahr 1850 auch ein neuer Pionierkarabiner entworfen. Bei der Fertigung verwendete man offenbar, wie auch bei der vorliegenden Waffe, Teile französi- scher Beutewaffen aus den Befreiungskriegen. Ab 1854 wurden die Pionierkarabiner auf das Minié-System geändert. Äußerst seltene Schusswaffe! 266632 II - III € 800 4007 Kavalleriepistole M 1816/40 U/M Glatter Lauf im Kaliber 17,5 mm, links über der Pulverkammer undeutlich gestempelt, auf der Oberseite eisernes Korn. Aptiertes Per- kussionsschloss, verschraubter Abzugsstift, Schlossplatte mit verputzter Bezeichnung „St. Blasien”. Vollschaft mit gestempelter Eisen-/ Messinggarnitur, auf dem Schlossgegenblech Truppenstempel „D.R.I.44”. Eisenteile etwas fleckig und stellenweise leicht narbig, fach- männische Reparatur im Bereich der Schloss- platte, leichte Alters- und Gebrauchsspuren. Länge 37 cm. Im Jahre 1828 begannman, in Baden erste Ver- suche mit dem modernen Perkussionsschloss durchzuführen. Ab 1832 folgte dann ein ausge- dehnter Truppenversuch unter der Leitung von Capitän Ferdinand Wolff. Obwohl die Versu- che die Tauglichkeit des Perkussionsschlosses bestätigten, kamen die ersten aptierten Stein- schlosswaffen erst 1842 zu den verschiedenen Regimentern. Auch die vorliegendeKavallerie- pistole M 1816 wurde laut der Verfügung vom 12. Dezember 1840 auf das Perkussionssystem aptiert. Dabei wurde nicht nur der Schlossme- chanismus verändert, sondern auch die Visie- rung. Nach der Einführung der Kolbenpistole M 1853 bei der badischen Kavallerie wurden die Kavalleriepistolen M 1816/40 U/M an die badische Artillerie weitergegeben, welche sie noch imDeutsch-Französischen Krieg führte. 264995 II - € 450

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