A102 Orden und Militaria bis 1918

432 | 720 Seitengewehr für Fahnenträger, um 1900 Kräftige Steckrückenklinge mit Schör (vereinzelt leicht fleckig), an der Wurzel gemarkt „P. D. Lüneschloss Solingen“ und „Erfurt“ unter Krone, am Rücken der militärfiskalische Stempel „W / 98“ unter Krone. Messingbügelgefäß, am Stichblatt der Adler „WR II“, Fischhauthilze (Klebespuren) mit Drahtwicklung, Fingerschlaufe intakt. Schwarze Lederscheide (etwas berieben) mit Messingbeschlägen, am Mundblech der Truppenstempel „60. R. 1.1.“. Gebrauchs- und Altersspuren. Länge 81 cm. Selten. 323342 II € 300 721 Infanterie-Faschinenmesser M 1852 Nummerngleiches Dienststück. Gerade Keilklinge (fleckig) mit Mittelspitze, an der Wurzel die Herstellermarke „... Solingen“ und „G“ für gegossenen Stahl. Massives, schauseitig geripptes Messinggefäß, an der Parierstange der militärfiskalische Stempel „FW 60“ unter Krone und eine Abnahme sowie der Truppenstempel „U.S.Z.J. 3. 172“. Schwarze Lederscheide mit Messing-Mundblech (gotische Abnahme und genannter Truppenstempel). Teilweise leicht beschädigt, Altersspuren. Länge 65 cm. 326527 II € 300 722 Pour le Mérite- und Eichenlaubträger Siegfried Graf zu Eulenburg - Geschenkdegen, datiert 1890 Kräftige, gerade, beidseitig doppelt gekehlte Klinge aus vernickeltem Eisenhauer-Stahl, an der Wurzel eine Herstellermarke, geschärft, am Rücken die Lieferantensignatur „M. Neumann, Berlin“, beidseitig im oberen Drittel reich geätzt mit Rankendekor und den Schriftzügen „Eisenhauer“ sowie der Widmung „S/l. S. Graf Eulenburg / E. Frhr. v. Meerscheidt - Hüllesem / 1890“. Reich reliefiertes Messing-Bügelgefäß (Vergoldungsspuren), preußischer Adler „WR II“ am Stichblatt, braune Kautschukhilze in Fischhautoptik, Drahtwicklung, aufgelegter Gardestern, lederne Fingerschlaufe, am Knauf das eingestochene Familienwappen, anhängendes Portepee mit Lederband. Schwarz lackierte Stahlblechscheide (berieben, Rostspuren) mit einem beweglichen Tragering. Teilweise leicht beschädigt, Gebrauchs- und Altersspuren. Länge 112 cm. Siegfried Graf zu Eulenburg (1870 - 1961) trat am 23.4.1889 in das 1. Garde-Regiment zu Fuß in Potsdam ein. Hier wurde er am 14.10.1890 Sekondeleutnant und besuchte von 1897 - 1900 die Kriegsakademie. Bei der Mobilmachung 1914 kommandierte Eulenburg das I. Bataillon und rückte an dessen Spitze im Verbund mit der 1. Garde-Division in Belgien ein. An der Somme übernahm er am 30.10.1916 für den kranken Kommandeur die Führung des Königin-Elisabeth-Garde-Grenadier-Regiments Nr. 3. Nachdem der bisherige Regimentskommandeur Friedrich von Bismarck am 6.11.1915 gefallen war, trat Eulenburg seine Nachfolge an. Sein Brigadekommandeur Generalmajor von der Osten beantragte schließlich für Eulenburgs Leistungen das Eichenlaub zum Pour le Mérite. Am 4.9.1918 erhielt Eulenburg diesen seltenen hohen Orden als einer von sechs Regimentskommandeuren. Siegfried zu Eulenburg war der letzte Kommandeur des 1. Garde-Regiments zu Fuß (30.9. - 11.12.1918). 720 721

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