A102 Orden und Militaria bis 1918

290 | 477 Prinz Yusuf Izzeddin Efendi (1857 - 1916) - signiertes Geschenk- Portraitfoto in prunkvollem emaillierten Vermeil-Rahmen, datiert „1327“ (1908) Oval geschnittenes Brustportrait in Uniform mit Fez, am linken Unterrand Tintensignatur auf Arabisch und Datierung auf den 18.6.1327 (1908). Rechts unten Fotografensignatur „Phébus“. Unter Glas in wunderschönem Stellrahmen aus vergoldetem Silber, die Vorderseite mit hellblau guillochiertem Emaillegrund, darauf in Gelb- und Rotgold folierte Blüten und Blätter mit roter Akzentuierung an den Blüten bzw. den Zierschleifen. Abschraubbare Rückseite mit samtgefütterter Aufnahme für das Foto. Die silbervergoldete Stellstütze mit deutscher Feingehaltspunze „935“ mit Halbmond und Krone sowie Juweliersmonogramm „EK“. Maße des Fotos ca. 11,5 x 9 cm, des Rahmens 25 x 20 cm. Gesamtgewicht 1542 g! Prinz Yusuf Izzeddin Efendi, ältester Sohn des Sultans Abdülaziz (1830 - 1876), der ab 1861 das Osmanische Reich regierte. Nach der Absetzung und dem unmittelbar folgenden Tod seines Vaters wurden zunächst seine Cousins Murad V. (5/1876 - 8/1876), Abdülhamid II. (1876 - 1909) und Mehmed V. (1909 - 1918) als Sultane eingesetzt. Mit der Ernennung Mehmeds V. wurde Yusuf Izzeddin Efendi als nun ältester männlicher Nachkomme Kronprinz und Thronfolger des Osmanischen Reiches. Mit gerade einmal vier Jahren begann 1861 seine Militärkarriere, 1867 war er bereits Oberst, 1871 erfolgte die Ernennung zum Generalleutnant und 1872 wurde er Oberbefehlshaber über die 1. Armee. 1910 nahm der mittlerweile zum Feldmarschall beförderte Yusuf Izzeddin Efendi als erster Vertreter in der Geschichte des Osmanischen Reiches an einer westlichen Zeremonie teil, der Beisetzung des englischen Königs Edward VII. Seine letzten Lebensjahre waren geprägt von der großen Sorge, seinen Anspruch auf den Sultansthron verlieren zu können. Gepaart mit Depressionen und der Vorstellung, schwer krank zu sein, führte dies schließlich am 1. Februar 1916 zu seinem Selbstmord. Bedeutender Geschenkrahmen. 477

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