A102 Kunst, Antiquitäten & Antiken

114 | 4165 ANTIKENREZEPTION 4165 Klassizistische Marmorstatue nach dem hochklassischen Vorbild der Aphrodite der Gärten, um 1800 - frühes 19. Jhdt. Leicht unterlebensgroße, klassizistische Marmorstatue der Aphrodite nach dem Vorbild einer hochklassischen Skulptur des Alkamenes im Heiligtum der Aphrodite der Gärten. Die Skulptur des Alkamenes ist im späten 5. Jhdt. v.Chr. für das Heiligtum der Aphrodite am Fluss Ilissos in der Ebene von Athen geschaffen worden und nur aus Schriftquellen bekannt. Ein Fragment eines Oberkörpers aus dem Aphroditeheiligtum von Daphni nördlich von Athen wird als frühe Variation des Typs angesehen, der für zahlreiche Varianten einer „angelehnten Aphrodite“ Vorbild war. Kopien aus römischer Zeit (u.a. im Museum von Heraklion und eine besonders gute Parallele zum vorliegenden Exemplar aus dem Louvre) geben eine genauere Vorstellung vom Typus. Charakteristisch sind der unverschleierte Kopf, die relativ hohe Stütze (Pfeiler oder Baum) unter dem leicht abgespreitzten linken Oberarm sowie die entblößte linke Schulter. Der rechte Arm ist angewinkelt. Das schräg nach vorne geschobene linke Bein kreuzt das rechte Standbein. Die Figur ist mit einem kunstvoll gefalteten, am Oberkörper gegürteten Chimation bekleidet. Haltung und Faltenwurf der vorliegenden Statue sind sehr eng an eine römische Kopie der hochklassischen Statue aus dem zweiten Viertel des 1. Jhdts. n. Chr. im Louvre angelehnt. Füße knapp oberhalb der Sprunggelenke abgebrochen. Die linke Hand mit dem vorderen Unterarm sowie der rechte Unterarm fehlen, gleichfalls der Kopf. Wohl bewusst als Torso geschaffen. Diverse leichte Bestoßungen. Oberfläche gründlich gereinigt. Modern auf schwarzem Steinsockel mit massivem Stahlstift montiert. Qualitativ ausgesprochen hochwertige Kopie eines bedeutenden hochklassischen Bildwerkes, das als Typus zahlreiche Werke der antiken Skulptur, Plastik und Kleinkunst inspiriert hat. Höhe ca. 108 cm (mit Sockel 135 cm), Breite ca. 54 cm, Tiefe ca. 30 cm. Provenienz: Aus der Sammlung Dr. H. Lanz, München. Erworben in den 1980er Jahren aus einer französischen Privatsammlung in Antibes.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDA0OTk=