A102 Kunst, Antiquitäten & Antiken

2 |

| 3 Hermann Historica GmbH | Bretonischer Ring 3 | 85630 Grasbrunn bei München | E-Mail: contact@hermann-historica.com www.hermann-historica.com Kunst, Antiquitäten & Antiken Works of Art, Antiquities & Ancient Art Dienstag, 19.11.2024, 10:00 Uhr Los-Nummern: 4001 - 5085 Titel: Lot 4786 „Nach dem Bade“, Robert Ockelmann, 1883 (Entwurf), Meissen, 1883 - 1924 (Ausführung) A female porcelain nude "After the Bath", Robert Ockelmann, 1883 (design), Meissen, 1883 - 1924 (finish) Präsenzauktion 102 In unseren Geschäftsräumen: Bretonischer Ring 3 85630 Grasbrunn / München Telefon +49 - 89 - 5472649-0 Telefax +49 - 89 - 5472649-999 Vorbesichtigung / Viewing: 29.10. – 01.11.2024 und/and 15.11. – 16.11.2024 und/and 18.11.2024 jeweils 11:00 - 17:00 Uhr / from 11:00 am to 5:00 pm Auktionator: Hermann Historica GmbH

4 | Genaue Daten und Informationen finden Sie unter: For detailed information see: www.hermann-historica.com

| 5 Orden und Militaria bis 1918 Orders and Military Collectibles until 1918 Montag, 04.11.2024 Orden und Militaria ab 1919 Orders and Military Collectibles from 1919 onwards Donnerstag, 07.11.2024 Kunst, Antiquitäten & Antiken Works of Art, Antiquities & Ancient Art Dienstag, 19.11.2024 Sammlung Oded und Tsipora Shermister Collection of Oded and Tsipora Shermister Freitag, 06.12.2024 Sammlung finnischer und japanischer Uniformen aus dem 2. Weltkrieg Collection of finish and japanese uniforms from the second world war Freitag, 06.12.2024 The Dave Delich Collection – Part III A Private Californian Collection – Part III Mittwoch, 06.11.2024 Antike Waffen und Rüstungen aus aller Welt Antique Arms and Armour from all over the world Mittwoch, 20.11.2024 Schusswaffen aus fünf Jahrhunderten Fine Antique and Modern Firearms Mittwoch, Donnerstag & Freitag 20. & 21. & 22.11.2024 PRÄSENZAUKTIONEN 102/103

6 |

| 7 INFORMATION EXPORTGENEHMIGUNGEN FÜR KULTURGÜTER Wenn Sie Objekte erwerben, die als sogenannte „Kulturgüter“ den Bestimmungen des Kulturgutschutzgesetzes unterliegen, bedürfen diese einer Ausfuhrgenehmigung sowohl innerhalb der EU als auch in Drittländer. Die für deren Erteilung zuständige Behörde ist die Bayerische Staatsgemäldesammlung München / Pinakothek / Ausfuhr. Gerne übernimmt Hermann Historica gegen eine geringe Gebühr und bei Erteilung der entsprechenden Vollmacht für Sie als Eigentümer die Antragstellung zur Erlangung der Ausfuhrgenehmigung. Sollten Sie dazu Fragen haben, schicken Sie uns bitte eine E-Mail an kulturgut@hermann-historica.com oder rufen Sie uns an. EXPORT LICENSE FOR CULTURAL GOODS When purchasing objects rated as so-called Cultural Goods and thus subject to the German “Act on the Protection of Cultural Property” (KGSG), an export license needs to be obtained within the European Union as well as into non-EC countries. The competent authority for such licenses is the Bavarian Staatsgemäldesammlung Munich / Pinakothek. Since only the owner of such objects can apply for an export license, we will be happy to assist you. This procedure only requires a little fee and receipt of your power of attorney. Should you have any questions in this regard please send an e-mail to kulturgut@hermann-historica.com or give us a call.

8 | INFORMATION WICHTIGE VERSANDINFORMATIONEN IMPORTANT SHIPPING INFORMATION .................................. 636 ALLGEMEINE VERSTEIGERUNGBEDINGUNGEN CONDITIONS OF SALE ................................................................. 638 SO BIETE ICH HOW TO BID .................................................................................... 644 EINLIEFERUNG CONSIGNING .................................................................................. 646

INHALTSVERZEICHNIS | INDEX | 9 ANTIKEN Ägypten und Asien.................................. 12 Islamischer Orient.................................... 39 Antikes Griechenland.............................. 40 Etrusker und Italiker................................ 47 Römisches Reich...................................... 54 Byzanz und Mittelalter Osteuropa ........ 81 Europäische Stein- und Bronzezeit ....... 96 Völkerwanderungszeit und Frühmittelalter ............................... 103 Epochenübergreifende Objekte .......... 110 Antikenrezeption .................................. 114 ASIATIKA China ....................................................... 119 Japan ....................................................... 156 Orient ...................................................... 163 Übrige Staaten ....................................... 168 KUNST UND KUNSTHANDWERK Handschriften und Literatur ................ 188 Gemälde und Grafik .............................. 191 Skulpturen .............................................. 228 Religiöse Kunst ...................................... 257 Kunstkammerobjekte ........................... 264 Kunsthandwerk und Volkskunst .......... 282 Afrikanische, Ozeanische und Präkolumbische Kunst ................... 306 Schmuck, Edelsteine und Uhren .......... 346 Silber und Objets de Vertu ................... 386 Glas, Porzellan und Keramik ................ 424 Unedle Metalle ...................................... 488 Möbel und Einrichtungs- gegenstände ............................................ 552 Antikes Spielzeug .................................. 574 Russische Kunst ..................................... 576

10 | Zusätzliche Fotos und Informationen finden Sie unter: For additional photos and information see: www.hermann-historica.com

| 11 ANT IKEN

12 | 4001 4002 ANTIKEN ÄGYPTEN UND ASIEN 4001 Fächerknaufschwert aus Bronze, Luristan, um 1000 v. Chr. 22,5 cm langer Griff mit „Fächerknauf“ und einem schwalbenschwanzförmigen Unterteil, das die Klinge im Überfangguss einschließt. Dazwischen die vierkantige Handhabe. Die Rippe zwischen den Enden des Knaufs fein ziseliert mit von Dreiecken begrenzter Gruppe aus parallelen Linien. Die Flächen zwischen den Linien mit Querstrichen versehen. Die sich zur Spitze hin kontinuierlich verjüngende Schwertklinge mit breiter, flacher Mittelrippe, von der aus die Fasen zur Schneide hin abgeschrägt sind. Minimale Scharten an den Schneiden. Schöne dunkelgrüne Patina, partiell mit braunen Inkrustationen bedeckt. Gesamtlänge 78,5 cm. Eindrucksvolles, außergewöhnlich langes und überdurchschnittlich gut erhaltenes Exemplar eines Fächerknaufschwerts. Provenienz: Niedersächsische Privatsammlung, erworben im norddeutschen Kunsthandel. A bronze fan-pommel sword, Luristan, circa 1000 B.C. The grip measuring 22.5 cm with a “fan pommel” and a dovetail shaped lower section, enclosing the blade in cast-over technique. In between, the quadrangular handle. The rib between the ends of the pommel is finely chiselled with a group of parallel lines bordered by triangles. The spaces between the lines embellished with horizontal dashes. The blade tapers continuously towards the point with a wide, flat central rib, from which the chamfers are offset towards the cutting edge. Minimal notches on the cutting edge. Beautiful dark green patina, partially covered in brown incrustation. Total length 78.5 cm. Imposing, exceptionally long example of a fan-pommel sword in unusually good condition. Provenance: From a private collection in Lower Saxony, acquired in the North German art trade. 325145 II + € 800 4002 Schwert mit Eisenklinge und Bronzegriff, Luristan, frühes 1. Jtsd. v. Chr. Kurzes Fächergriffschwert mit sich kontinuierlich nach vorne verjüngender Eisenklinge. Diese im Überfangguss mit Griff aus Bronze eingefasst. Vierkantiger Griff mit zwei kantigen Wülsten am oberen und unteren Ende. Unten Einfassung der Eisenklinge mit zwei nach unten ausgezogenen Spitzen entlang eines Bogens in der Mitte. Am Knauf mittig fünf Rippen und an den Seiten schräg nach außen gestellte „Fächer“. Eisenklinge abgesehen von minimalen Scharten an den Schärfen in ausgezeichnetem Erhaltungszustand. Oberfläche mit Eisenoxyden bedeckt, aber stabil ohne Ausblühungen. Bronzegriff mit dunkelgrüner Patina, weitflächig mit braunen Inkrustationen bedeckt. Selten schön erhaltenes Luristanschwert mit Eisenklinge. Länge 49,2 cm. 325880 II + € 800

| 13 4003 4003 Eisernes Kurzschwert mit Randleistengriff, Brandpatina, Luristan, spätes 2. - frühes 1. Jtsdt. v. Chr. Ca. 39 cm lange Klinge mit flacher, breiter Mittelrippe. Der Schneidenverlauf beidseitig in der Mitte leicht nach außen gebaucht. Am hinteren Teil zwei geschmiedete Randleisten, darunter ein Streifen Eisenblech, ringsum gebogen und verschmiedet, der so eine Fehlschärfe von 1,5 cm Länge erzeugt. Aus dem hinteren Teil der Klinge mit den Randleisten geht beidseitig nach innen abgesetzt eine mit der Klinge in einem Stück geschmiedete, massive, im Querschnitt viereckige Griffangel hervor, die oben in einen quergestellten Knauf mündet, der mit der Griffangel ein „T“ bildet. Auf der Griffangel vier Nietlöcher, mit denen auf beiden Seiten in der Aufsicht ein Eisenblechstreifen vernietet ist. Aus der Griffangel ragen links und rechts je zwei eiserne Fortsätze hervor. Entlang des linken und rechten Randes der Griffangel und um diese Fortsätze gebogen ein weiterer Eisenblechstreifen, der den gesamten Rand von Griffangel und Knauf einfasst und ringsherum beidseitig eine ca. 4 mm hohe Randleiste erzeugt. Zwei Nietlöcher im oberen Bereich der Klinge mit den Randleisten und in der Mitte des Knaufs dienten zur Befestigung von Griffschalen aus organischem Material. Oberfläche mit Brandpatina, vereinzelte Korrosionsnarben. Größere Teile des den Griff einfassenden Eisenblechstreifens verloren gegangen. Sonst ausgezeichneter Zustand für ein antikes Eisenschwert mit hervorragend erhaltener metallischer Substanz. Gesamtlänge 50 cm. Äußerst seltenes und komplex zusammengesetztes Erzeugnis der Schmiedekunst der frühen Eisenzeit im Vorderen Orient. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317918 II € 2.200

14 | 4004 4004 Kupferzeitlicher Dolch, Vorderasien, um 3000 v. Chr. Dolch mit triangulärer Klinge, deren Blatt minimal gewölbt ist. Direkt unterhalb des Griffansatzes auf beiden Seiten halbrund eingekerbt. Der annähernd rautenförmige Griff mit triangulärer Parierstange darunter wohl im Überfangguss über eine Griffangel gegossen. Am unteren Ende der triangulären Parierstange beidseitig zwei horizontale Linien erkennbar. In der Korrosionsschicht des Griffes möglicherweise Reste von Einlagen aus anderem Material erhalten. Grüne Patina. Dolchklinge mit minimalen Ausbrüchen an den Schneiden und leichten Korrosionsnarben. Der Griff stärker mit Oxydauflagen bedeckt. Länge 28,4 cm. Gut erhaltenes Exemplar eines der seltenen kupferzeitlichen Vollgriffdolche aus Vorderasien. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317909 II - € 800 4005 Bronzener Fächergriffdolch, Luristan, spätes 2. - frühes 1. Jtsd. v. Chr. Trianguläre Klinge mit breiter, leicht gewölbter Mittelrippe, davon abgesetzt schmale Fasen mit den Schneiden. Der zweigliedrige Griff im Überfangguss an die Klinge angesetzt. Oberhalb der Klinge ein kurzer, kräftigerer Abschnitt mit seitlich eingezogenen Seiten und profilierten Rändern. Darüber ein längerer Abschnitt, gleichfalls mit eingezogenen Seiten, der oben in den Knauf mit zwei schräg nach außen gestellten Fächern mündet. Die Schmalseite des Griffs quer zur Schmalseite der Klinge orientiert. Kleinere Ausbrüche an den Schneiden. Sonst intakt. Eine Seite mit grünen Oxyden und Inkrustationen über einer rotbraunen Kupritschicht. Die andere Seite bis auf die rotbraune Kupritschicht gereinigt, in der die antike Oberfläche konserviert ist. Länge 37,5 cm. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317914 II € 500 4005

| 15 4006 Bronzene Lanzenspitze, Luristan, spätes 2. Jtsd. v. Chr. 17,5 cm lange Tülle, die am Anfang der knapp 17 cm langen, lorbeerblattförmigen Klinge der Lanzenspitze in einen massiven, gewölbten Mittelgrat übergeht, der von zwei Randleisten flankiert wird. Rotbraune Patina. Minimale Ausbrüche an den Schärfen, sonst intakt. Gesamtlänge 34,3 cm. Dazu Holzständer mit Beschriftung. Höhe mit Ständer 54,5 cm. 325879 II + € 300 4007 Bronzener Lanzenschuh mit Noppenreihen, Luristan, frühes 1. Jtsd. v. Chr. Im oberen Drittel rundstabiger, in den unteren zwei Dritteln im Querschnitt quadratischer Lanzenschuh, der sich zur Spitze hin kontinuierlich verjüngt. Oben Tülle zur Aufnahme des Schafts. Ca. 2 cm unterhalb der leicht nach außen biegenden Tüllenöffnung eine 2 cm hohe Zone mit acht senkrechten Reihen aus je vier runden Noppen. Direkt darunter auf beiden Seiten Durchbohrungen für Nieten zur Befestigung des Schafts. Gut 7,5 cm unterhalb der Tüllenöffnung geht der Lanzenschuh nach einem Absatz in den vierkantigen unteren Teil über, der mit einer 2,3 cm hohen Zone beginnt, die auf jeder Seite zwei senkrechte Reihen aus je fünf runden Noppen aufweist. Im weiteren Verlauf bleibt der Lanzenschuh glatt. Höhe 22,5 cm. Schöne olivgrüne, matte Patina mit minimalen Inkrustationen. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317908 II + € 300 4006 4007

16 | 4008 Bronzeaxt mit pelikanschnabelförmiger Klinge und Silbereinlagen, Luristan, Mitte 3. Jtsd. v. Chr. Axt mit geradlinigem, horizontalem Abschluss. Das Klingenblatt im Kontrast hierzu auf der Unterseite vorne stark nach unten gewölbt und ab der Mitte in einen niedrigeren, aber kräftigen Ansatz übergehend. Die Schaftröhre am oberen Rand durch eine wulstige Rippe begrenzt, im Nacken mittig ein Grat. Das untere Ende der Schaftröhre zum Nacken hin stark abgeschrägt und mit einer Rippe am Rand versehen. In der Mitte der Schaftröhre auf beiden Seiten drei parallele Rippen, die gleichfalls abgeschrägt zum Nacken hin verlaufen. Knapp unterhalb des oberen Randes der Schaftröhre vorne eine runde Vertiefung, deren Rand durch eine Einlage aus Silberdraht begrenzt ist. In der Mitte ursprünglich möglicherweise eine weitere Einlage aus anderem Material. Hinten auf gleicher Höhe zwei kleine punktförmige Einlagen aus Silber kurz vor dem Grat im Nacken. Schöne dunkelgrüne, leicht fleckige Patina. Vereinzelt Inkrustationen und Oxydauflagen auf der Oberfläche. Attraktives und formschönes Exemplar eines frühbronzezeitlichen, altorientalischen Beiles mit äußerst selten vorkommenden Einlagen aus Silber. Höhe 10,5 cm. Länge 16,1 cm. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317897 I - € 500 4009 Eiserne Scheinaxt mit vier langen Dornen im Nacken und spitzer Klinge, Luristan, Ende 2. Jtsd. v. Chr. Aus Eisen geschmiedete Scheinaxt. Schaftröhre um einen dünnen, ca. 1,5 cm dicken Eisenstab geschmiedet, dessen Reste noch in der Röhre stecken und unten ca. 1 cm herausragen. Im Nacken vier besonders lange, im Querschnitt rautenförmige Dorne, die spitz zulaufen und deren Anordnung nach außen divergiert. In Verlängerung der Dorne um die Schaftröhre herum Rippen. Vorne im rechten Winkel zur Schaftröhre oben der Klingenansatz, der oben und unten am Rand mit einer markanten Rippe versehen ist. Die Klinge vorne langdreieckig ausgezogen und spitz. Die Unterseite hinten nach innen eingezogen und der dreieckige vordere Teil der Klinge nach hinten und unten ausgezogen. Oberfläche mit Korrosionsnarben. Fachmännisch restauriert und stabilisiert. Höhe 11,3 cm. Länge 27,8 cm. Ungewöhnliches Beispiel früher Eisenverarbeitung im alten Orient, von größter Seltenheit. Die Gestaltung orientiert sich an den gegossenen Formen in Bronze, ist aber den technischen Erfordernissen der Eisenschmiedekunst angepasst. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317917 II - III € 1.800 4008 4009

| 17 4010 Bronzene Scheinaxt mit drei flachen Nackenrippen, Luristan, spätes 2. Jtsd. v. Chr. Schaftröhre mit drei flachen, annähernd dreieckigen Rippen mit abgerundeten Ecken, welche die Schaftröhre komplett einschließen. Vorne ein symmetrisches, nach oben und unten gleichmäßig ausgezogenes Klingenblatt mit gewölbter Schneide. Dunkle Patina mit geringfügen grünen Oxydauflagen und Inkrustationen. Höhe 4,4 cm. Länge 16 cm. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317892 II + € 400 4010 4011 4011 Bronzepickel mit drei Dornen im Nacken, Luristan, Ende 3. Jtsd. v. Chr. Unten einwärts gebogene Schaftröhre mit breit abgesetztem Rand, vorne leicht und hinten stark nach unten ausgezogen. Im Nacken drei im Querschnitt dreieckige Dorne. Die Oberkante von Schaftröhre und Pickel geradlinig horizontal verlaufend, im hinteren Teil mit einer Randrippe. Der lange Pickel im Querschnitt rechteckig und vorne zu einer Schneide zulaufend. Dunkle Patina mit grünen Oxydauflagen und leichten Inkrustationen. Partiell schimmert die metallische Oberfläche durch. Höhe 6,3 cm. Länge 19,8 cm. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317893 II + € 350

18 | 4012 4012 Bronzene Doppelaxt mit verzierter vorderer Schneide und breitem Blatt im Nacken, auf der Schaftröhre ein Raubvogelkopf, Luristan, frühes 2. Jtsd. v. Chr. Schaftröhre, deren oberes und unteres Ende geschwungen ist. Oben unterhalb einer Rippe am Rand Zungen, darunter auf beiden Seiten ein stilisierter Raubvogelkopf. Vorne der Ansatz der Axtklinge, deren gerundete Schneide nach oben und unten weit ausgezogen und zurückgebogen ist, im unteren Teil stärker. Oben und unten ein geradliniger Abschluss der weit ausgezogenen Klinge. Der Klingenrand verziert, vorne Reihe von Zungen mit Hohlkehle im Inneren, dahinter Reihen trapezoider Flächen zwischen Einkerbungen. Im Nacken ein breites, vollfächig ansetzendes, annähernd rechteckiges Blatt, das nach schräg unten gerichtet ist. Die Oberseite leicht eingezogen. Auf der Unterseite eine beidseitig gleich gestaltete Durchbrechung, die jedoch nicht vollständig ausgearbeitet worden ist. Dunkle Patina mit grünen Oxydauflagen. Höhe ca. 18 cm. Länge ca. 21 cm. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317894 II + € 80 4013 Bronzeaxt mit Pferdekopf im Nacken, Luristan, Mitte 3. Jtsd. v. Chr. Zylindrische Schafttülle von 5,7 cm Höhe. Im obersten Teil des Nackens eine Pferdeprotome mit leicht nach unten gerichtetem Hals mit Mähne und senkrecht nach unten gerichtetem Kopf mit deutlich ausgeformten anatomischen Details wie Maulspalte, Nüstern, Augen und Ohren. Auf der gegenüberliegenden Seite in der oberen Hälfte der Ansatz der Axtklinge, die ähnlich wie bei der Pferdeprotome leicht nach unten geneigt ist, mit runder Schneide und im vorderen Teil ausbauchender Unterseite. Dunkelgrüne Patina mit partiellen Oxydauflagen. Länge 16,5 cm. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317896 II + € 500 4013

| 19 4015 Bronzeaxt mit geripptem Nacken und Tierkopf am Klingenansatz, Luristan, spätes 3. Jtsd. v. Chr. 5,7 cm hohe Schaftröhre, deren zweifach gerippter, unterer Rand im Nacken senkrecht nach unten ausgezogen ist. Im Nacken ein ca. 4 cm breites Blatt, dass mittig durch eine Rippe mit eingeritztem Fischgrätenmuster verziert ist. Direkt unterhalb des oberen Randes der Schaftröhre eine ähnliche Rippe mit geritztem Zickzack-Dekor, die jedoch knapp hinter der Schaftröhre endet. Vorne geht diese Rippe in einen vollplastisch gearbeiteten Tierkopf (stilisierter Löwe?) mit geöffnetem Maul über. Aus diesem Maul geht eine trapezoide, leicht abwärts geneigte Beilklinge hervor. Auf der einen Seite ist die Bronzeaxt mit einer dicken Schicht aus grünen Oxyden und Inkrustationen bedeckt, welche die Ritzverzierungen nur andeutungsweise erkennen lassen. Auf der anderen Seite ist das Objekt gereinigt, sodass die Ausarbeitung des Tierkopfes und der Ritzdekor deutlich wahrnehmbar sind. Intakt. Höhe 10,6 cm. Länge 18,6 cm. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317901 II + € 600 4014 Bronzeaxt mit Widderkopf im Nacken, Luristan, Mitte 3. Jtsd. v. Chr. Zylindrische Schafttülle von 4,5 cm Höhe. In der oberen Hälfte im Nacken ein nach oben gerichteter Widderkopf mit stark eingerolltem Gehörn, dessen Maul die Schaftülle um ca. 1 cm überragt. Auf der gegenüberliegenden Seite oben der trapezoide Ansatz der Axtklinge, die vorne in eine stark abgerundete Schneide mündet, mit deutlich nach hinten auszipfelnden Enden. Dunkelgrüne bis rötliche Patina. Darüber auf einer Seite noch ockerfarbene Inkrustationsschicht auf der Axtklinge, im hinteren Teil und auf der anderen Seite entfernt, sodass partiell der metallische Untergrund durchschimmert. Höhe der Axt 6 cm. Länge 11,2 cm. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317899 II + € 400 4014 4015

20 | 4016 4017 4016 Bronzeaxt mit geschweiftem, unten gezähntem Nacken, Luristan, Ende 3. Jtsd. v. Chr. Schaftröhre von 10,3 cm Höhe mit wulstiger Rippe am oberen und unteren Ende. Am oberen Ende vorne der Ansatz der Axtklinge, deren Oberkante geradlinig mit dem Ende der Schaftröhre in einer horizontalen Linie verläuft. Die Unterkante nach unten ausgezogen, die leicht gerundete Schneide unten stärker eingezogen. Im Nacken ein breites, geschweiftes Blatt, dessen Unterseite gekerbt ist. Oberfläche auf einer Seite mit dunkelgrüner Patina und ockerfarbenen Inkrustationen darüber, die andere Seite bis auf die metallische Oberfläche gereinigt. Länge 21 cm. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317900 II + € 400 4017 Kreuzschneidige Bronzeaxt mit hoher Schaftröhre, Luristan, 2. Jtsd. v. Chr. Kreuzschneidige Axt mit horizontal angeordneter, trapezoider Klinge im Nacken, die leicht nach oben ausschwingt. Auf der anderen Seite der Schaftröhre eine senkrecht angeordnete Klinge trapezoider Formgebung, deren obere Kante gleichfalls nach oben ausschwingt. Beide Klingen mit leicht gewölbter Schneide. Unter dem Ansatz der senkrecht verlaufenden Klinge auf der Schaftröhre zwei übereinander liegende, rundum verlaufende, horizontale Rippen, am unteren Rand drei gleichartige Rippen. Rotbraune Kupritschicht, unter der teilweise der metallische Untergrund durchschimmert, darüber partiell dunkle Patina und grüne Oxydauflagen. Höhe 13 cm. Länge 12,5 cm. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317902 II + € 300

| 21 4018 4019 4018 Bronzene Axt mit unten spitz ausgezogener Klinge, Luristan, spätes 2. Jtsd. v. Chr. Zylindrische Schaftröhre mit drei Dornen im Nacken und einem schmalen Klingenansatz gegenüber in der Mitte der Schaftröhre. Die Oberseite der Klinge getreppt, die leicht gewölbte Schneide weit nach unten ausgezogen und leicht zurückgebogen. Höhe der Klinge 10,7 cm. Länge der Axt 11,1 cm. An den Rändern teils dunkle Kupritschicht erkennbar, die überwiegend durch eine Schicht aus grünen Oxyden und Inkrustationen bedeckt ist. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317905 II + € 300 4019 Bronzeaxt mit papageienschnabelförmiger Klinge, Luristan, frühes 2. Jtsd. v. Chr. 8,1 cm hohe, oben und unten geöffnete Schaftröhre. Vorne mittig der schmale Klingenansatz, der zunächst seicht nach unten einbiegt und dann weit nach oben auslädt. Die Klinge oben und vorne abgerundet mit der Spitze nach unten ausgezogen und leicht zurückgebogen. Auf der Oberfläche eine rotbraune Kupritschicht, die partiell mit grünen Oxyden und Inkrustationen überzogen ist. Intakt. Länge der Axt 15,5 cm. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317903 I - II € 300

22 | 4020 4021 4020 Bronzenes Flachbeil mit Tierkopfende, China, westliche Zhou, 8. - 6. Jhdt. v. Chr. Leicht trapezoide, ca. 5 mm dicke Klinge. An der Basis ein stilisierter beißender Tierkopf angesetzt. Der Umriss markiert anatomische Details wie Hinterhaupt, Ohren, Nüstern und eine zurückgebogene Spitze des Oberkiefers. Auf der Schauseite ergänzend Ritzverzierungen, z.B. konzentrische Kreise als Auge, Zähne im gefletschten Maul. Dunkelgrüne Patina. Oberfläche mit Inkrustationen, vor allem auf der Rückseite. Länge 16,4 cm. Provenienz: Frankfurter Privatsammlung. Erworben im April 2016 bei Hermann Historica (Auktion 73, Los 4548). Zuvor rheinische Privatsammlung, übernommen aus dem Besitz des Vaters, von diesem erworben in den 1960er bis 1980er Jahren. 321202 II - € 240 4021 Sternförmiger Keulenkopf mit sechs Strahlen, Luristan, spätes 2. Jtsd. v. Chr. Massiver Keulenkopf mit kräftiger, zylindrischer Tülle, deren Röhre sich durch den Keulenkopf hindurch fortsetzt und oben und unten geöffnet ist. Am unteren Rand der Tülle zwei wulstige Rippen. In der oberen Hälfte der massive Stern, dessen Strahlen oben, unten und an den Seiten deutliche Kanten besitzen. Die Spitzen der Strahlen abgerundet. Dunkelgrüne Patina mit minimalen Oxydauflagen und Inkrustationen. Eindrucksvolle, schwere und intakte altorientalische Hiebwaffe. Höhe 5,7 cm. Durchmesser von Strahlenende zu Strahlenende 14 cm. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317904 I - II € 800

| 23 4022 Photo 2 4022 4023 4022 Bronzener Keulenkopf mit drei Steinbockköpfen, Luristan, spätes 2. Jtsd. v. Chr. 9,2 cm hoher, schwerer Keulenkopf, unten mit einer zylindrischen Tülle zur Aufnahme des Schafts, die sich bis zum oberen, geschlossenen Ende durch den Keulenkopf hindurchzieht. Die Mündung unten weit ausgezogen, sodass am unteren Rand eine markante Rippe entsteht. Gut 2 cm oberhalb der Mündung zwei ringsum verlaufende, niedrigere Rippen. Die obere Hälfte des Keulenkopfes weit ausladend, mit dem Schwerpunkt im oberen Drittel, und durch drei senkrecht verlaufende Rippen in drei Außenfelder gegliedert. In jedem Feld der vollplastisch ausgearbeitete Kopf eines Steinbocks mit mächtigem, zurückgebogenem Gehörn. Dunkle Patina mit grünen Oxydauflagen. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317906 II € 900 4023 Zwei antithetisch angeordnete Stierköpfe, Bronze, neosumerisch, spätes 3. Jtsd. v. Chr. Zwei symmetrisch angeordnete, nach außen blickende Stierköpfe aus Bronze. In der Mitte eine vertikale Durchbohrung, die der Befestigung an einem größeren Gegenstand diente. Die Stierköpfe völlig gleichartig gestaltet. Maul, Nüstern und Stirn naturnah modelliert. Über den Augen oben eine Wulst. Die Augenhöhlen tief in die Plastik eingeschnitten und sicherlich ehemals mit Einlagen aus anderem, wohl organischem Material eingelegt. Am Hinterkopf schräg nach oben gestellte Ohren. Das Gehörn in der Horizontalen nach vorne über die Stirn hinaus und zurück zur Stirnmitte eingezogen. Dunkelgrüne Patina. Diverse kleinere, nicht ausgebesserte Gussfehler. Sonst intakt. Länge 8,9 cm. Höhe 4,2 cm. Eindrucksvolle vorderasiatische Tierplastik mit markanter Stilisierung. Provenienz: Rheinische Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre bei Kölner Kunsthändler. 327479 II € 1.200

24 | 4024 4025 4024 Bronzeaufsatz mit drei „Ziegenprotomen“ in Flechtwerk mit Knoten auf eisernem Dorn, Luristan, frühes 1. Jtsd. v. Chr. Eiserner Dorn, bekrönt von einem Aufsatz aus Zinnbronze, der das Ende des Dorns im Überfangguss einschließt. Unten ein quadratischer Stab mit Rippe am oberen und unteren Ende. Darüber dreigliedrige Plastik: in den Winkeln zwischen drei nach außen weisenden Dornen je ein Knotengeflecht, aus dessen Mitte eine Ziegenprotome hervorgeht. Darüber wieder drei nach außen weisende Dorne und darüber ein stilisierter Tierkopf. Ausgesprochen schöne blaugrüne Patina des Aufsatzes. Höhe 14,8 cm. Eine Messung ergab die Zusammensetzung der Zinnbronze: 43 % Zinn, 8 % Blei, 0,3 % Ag, 0,3 % Gold, 0,2 % Nickel und 15 weitere Elemente. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben in den 80er Jahren im süddeutschen Kunsthandel. A bronze attachment with three „goat protomes“ in wicker work with knots on an iron spike, Luristan, early 1st millennium B.C. Iron thorn, crowned by a tin bronze attachment which encloses the end of the thorn in overcast casting. Below a square bar with ribs at the top and bottom. Above this is a three-part sculpture: in the angles between three outward-pointing thorns is a network of knots, from the middle of which emerges a goat protome. Above that there are again three thorns pointing outwards and above that a stylized animal head. Extremely beautiful, blue-green patina of the attachment. Height 14.8 cm. A measurement revealed the composition of the tin bronze: 43% tin, 8% lead, 0.3% Ag, 0.3% gold, 0.2% nickel and 15 other elements. Provenance: South German private collection, acquired in the South German art trade in the 80s. 317907 I - II € 720 4025 Bronzenadel mit Steinbockskulptur als Nadelkopf, Luristan, frühes 1. Jtsd. v. Chr. Kräftige, oben 5 und unten bis zu 6 mm dicke Nadel, die im vordersten Teil spitz zuläuft. Der Nadelkopf eine runde Platte mit Kügelchen am Rand. In der Mitte die reizvolle Miniaturplastik eines Steinbocks mit fein ausgearbeiteten anatomischen Details wie dem Muskelspiel der Gliedmaße, dem Schweif, den Ohren, den Augen und der Maulspalte. Dunkelgrüne Patina. Höhe 22,2 cm. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317919 I - € 300

| 25 4026 Photo 2 4026 4027 4026 Compartmentsiegel aus Bronze mit geflügelter „Göttin“ auf Tier, Baktrien, 2. Jtsd. v. Chr. Bronzesiegel in Durchbruchsarbeit. Auf der Rückseite glatt, mittig mit trapezoid hervorstehender Öse. Auf der Vorderseite Bildmotiv, dessen einzelne Elemente am Rand durch ca. 2 - 3 mm hohe Stege eingerahmt sind, sodass beim „Siegeln“ ein markanter Abdruck entstand. Das zentrale Motiv ist ein geflügeltes, wohl weibliches Wesen (Gottheit?), das nach rechts gewandt auf der Kruppe eines nach links gewandten Tieres (Raubkatze?) sitzt. Der Kopf des geflügelten Wesens zurück nach links gerichtet. Außen eingerahmt von „Flechtband“. Durchmesser 5,7 cm. Oberfläche mit grünen, teils rötlichen Oxydauflagen. Ausgesprochen schönes Compartmentsiegel mit seltener und attraktiver figuraler Darstellung. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im Kunsthandel. 317891 I - € 900 4027 Bronzeskulptur des Winddämons Pazuzu, vorderasiatisch, frühes 1. Jtsd. v. Chr. Der nackte, schreitende Dämon mit Raubvogelfüßen setzt den linken Fuß leicht nach vorne. Der rechte Arm angewinkelt, Unterarm und Hand nach oben erhoben, die Linke ausgestreckt nach unten geführt. Auf dem Rücken ein Flügelpaar mit oberen und unteren Schwingen. Das Gesicht mit feinen Lippen, aber dicker Nase und großen Augen. Auf dem Scheitel eine Öse zum Anhängen. Die Füße auf einer quadratischen Basis, sodass die Figur auch hingestellt werden kann. Dunkle Patina mit Oxydauflagen und leichten Korrosionsspuren. Die Füße oberhalb der Knöchel leicht nach vorne gebogen, auf der Rückseite der Waden an dieser Stelle leichte Risse. Sonst vollständig und intakt. Höhe 8,5 cm. Provenienz: Rheinische Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre bei Kölner Kunsthändler. 327477 II € 1.200

26 | 4028 4029 4028 Bronzene Votivstatuette der Fruchtbarkeitsgottheit Min, Spätzeit, mittleres Drittel 1. Jtsd. v. Chr. Die mit geschlossenen Beinen stehende ithyphallische Gottheit (gleich einer mit Bändern umwickelten Mumie) mit Federkrone, Bart und Dreschflegel, den die nach oben angewinkelte Rechte hält. Der nach unten angewinkelte linke Arm hält mit der Hand den erigierten Phallus. Die doppelte Federkrone wird auch als eine Verschmelzung der Gottheit mit Amun-Re gedeutet. Der nach oben angewinkelte Oberarm und Teile des Dreschflegels abgebrochen, ebenso der oberste Teil der Federkrone. Ansonsten sehr gut erhalten. Montiert auf modernem Plexiglassockel. Höhe ohne Sockel 13,7 cm, mit Sockel 17,1 cm. 325779 II - € 1.800 4029 Bronzestatuette des Osiris, Spätzeit, Mitte 1. Jtsd. v. Chr. Figur des Osiris in Mumiengestalt mit Maatkrone, Kinnbart und angewinkelten, eng am Körper anliegenden Armen. In den Händen Dreschflegel und Feldhacke. Dunkelgrüne Patina, Oberfläche teils mit Auflagen aus Oxyden und Inkrustationen. Intakt. Montiert auf modernem Holzsockel. Höhe ohne Sockel 11,6 cm, mit Sockel 13,5 cm. Unter dem Holzsockel aufgeklebt ein altes Etikett mit der Aufschrift „Egyp. Bronze - Statuette - Osiris - Oct / Theben 1905“. Provenienz: Aus dem Nachlass eines gelehrten Sammlers um 1900. Erworben 2012 bei Haushaltsauflösung in Starnberg, zusammen mit anderen antiken Objekten, großteils durch alte Etiketten mit Erwerbsdatum und Herkunft beklebt. 328404 II + € 450

| 27 4030 4031 4030 Altägyptische Falkenmumie, Spätzeit, Mitte 1. Jtsd. v. Chr. Ausgesprochen gut erhaltene Falkenmumie. Der Kopf des Vogels zurückgewandt. Der Körper mit angelegten Flügeln und Fängen in Leinenbinden eingewickelt, wobei Schwanz und Flügel unter der Einwicklung noch andeutungsweise zu erkennen sind. Der Schädel des Vogels mit Schnabel und Augenhöhle auf einer Seite gut zu erkennen, da dort die Mumienbinden partiell fehlen. An dieser Stelle am Kopf auch Reste der Befiederung erkennbar. Die Ägypter weihten verschiedene Tiergattungen als mumifizierte Opfergaben in Heiligtümern. Jüngeren Forschungen zufolge wurden Falken auch gezüchtet und gezielt gemästet, um als wohlgenährte Opfergaben dienen zu können. Vorliegende Mumie darf als besonders schönes Exemplar gelten. Die Leinenumwicklung ist ausgezeichnet erhalten und die Gestalt des Vogels mit zurückgewandtem Kopf ist wohlproportioniert. Neben der Rückwendung des Kopfes verleihen auch das Freiliegen von Schnabel und Kopfpartie um eine Augenhöhle dem Objekt eine „makabre Lebendigkeit“. Länge 20 cm. Provenienz: Aus dem Nachlass eines gelehrten Sammlers um 1900. Erworben 2012 bei Haushaltsauflösung in Starnberg, zusammen mit anderen antiken Objekten, großteils durch alte Etiketten mit Erwerbsdatum und Herkunft beklebt. 328405 I - II € 800 4031 Holztafel mit aufgemalter Frau, Neues Reich, 2. Hälfte 2. Jtsd. v. Chr. Zweifach durchbohrte Holztafel. Auf der Oberseite gewölbt, Rückseite glatt, oben und unten angeschrägt. Fragment von einem größeren Objekt. Auf der Oberseite Darstellung einer knienden Frau mit spitzer Kopfbedeckung und Binde im Haar. Die Linke nach unten geführt, die Rechte angewinkelt und mit vor das Gesicht gehaltener Hand. Die Konturen mit schwarzen Linien, Haarbinde und Teile des Gewands mit roter Farbe ausgefüllt. Kleine Absplitterungen am Rand und minimaler Abrieb. Höhe 19 cm. Auf der Rückseite Etikett aufgeklebt mit Aufschrift „Theben - Oct/Nov - 1905“. Provenienz: Aus dem Nachlass eines gelehrten Sammlers um 1900. Erworben 2012 bei Haushaltsauflösung in Starnberg, zusammen mit anderen antiken Objekten, großteils durch alte Etiketten mit Erwerbsdatum und Herkunft beklebt. 328409 II + € 350

28 | 4032 4033 4032 Uschebti aus Holz, Spätzeit, Mitte 1. Jtsd. v. Chr. Uschebti in Mumiengestalt aus Holz, eingelassen auf zeitgenössischem Sockel in Gestalt eines langen Holzquaders. Ständer und Uschebti mit gut erhaltenem schwarzen Firnis überzogen. Kopf mit fein ausgearbeitetem Gesicht, Perücke und ehemals wohl Bart, der auf der Unterseite des Kinns eingesteckt war oder abgebrochen ist. Im Scheitel ein Loch und seitlich davon „Kontaktspuren“, die von einem eingesteckten Gegenstand herrühren. Das Uschebti lose mit einem Zapfen in den antiken Sockel gesteckt. In der Neuzeit mit Kleber fixiert, der jedoch seine Klebkraft verloren hat und nun die Oberfläche des Zapfens unter dem Ständer bedeckt. Auf der hinteren Schmalseite des Sockels ein altes Etikett mit der Aufschrift „Theben - Oct/Nov - 1905“. Höhe Sockel 31 cm. Länge des Sockels 21 cm. Provenienz: Aus dem Nachlass eines gelehrten Sammlers um 1900. Erworben 2012 bei Haushaltsauflösung in Starnberg, zusammen mit anderen antiken Objekten, großteils durch alte Etiketten mit Erwerbsdatum und Herkunft beklebt. 328407 II - € 750 4033 Uschebti aus grüner Fayence mit Hieroglypheninschrift auf Rückseite, Spätzeit, Mitte 1. Jtsd. v. Chr. Uschebti in Mumiengestalt aus grüner Fayence. Kopf mit Perücke und Bart, die vor der Brust gekreuzten Arme Dreschflegel und Feldhacke haltend. Auf der Rückseite eine vertikal angeordnete Hieroglypheninschrift. Im Unterteil zweimal gebrochen und ohne Fehlstellen geklebt. Montiert auf schwarz lackiertem Holzsockel. Auf der Unterseite des Sockels zwei alte Etiketten mit den Aufschriften „Uschebti“ und „Altägyptisch - Cairo - 1880“. Höhe ohne Holzsockel 12,5 cm, mit Holzsockel 15,5 cm. Provenienz: Aus dem Nachlass eines gelehrten Sammlers um 1900. Erworben 2012 bei Haushaltsauflösung in Starnberg, zusammen mit anderen antiken Objekten, großteils durch alte Etiketten mit Erwerbsdatum und Herkunft beklebt. 328403 II - € 400

| 29 4034 4035 4034 Drei Uschebtis, Spätzeit, mittleres Drittel 1. Jtsd. v. Chr. Jeweils Osiris in Mumiengestalt mit gekreuzten Armen vor der Brust, Dreschflegel und Feldhacke haltend. 1) Ein Exemplar aus Fayence mit sehr schöner dunkelgrüner Glasur. Unteres Drittel abgebrochen und ohne Fehlstelle angeklebt. Auf modernen Plexiglasständer montiert. Höhe ohne Ständer 11,2 cm. 2) Ein zweites Exemplar aus Fayence mit beigefarbener Glasur. Unterhalb der gekreuzten Arme eingerahmtes Schriftfeld mit Hieroglyphen. Unteres Drittel abgebrochen. Erhaltenes Oberteil modern auf Plexiglasständer montiert. Höhe ohne Ständer 7 cm. 3) Ein einfaches Uschebti aus braunem Ton mit weitflächig erhaltenen Resten einer beigefarbenen Bemalung. Mittig gebrochen und ohne Fehlstellen geklebt. Modern auf Plexiglasständer montiert. Höhe ohne Ständer 8,2 cm. Provenienz: Nordrhein-westfälische Privatsammlung, erworben in den 1970er bis 80er Jahren im deutschen Kunsthandel. 324468 II - € 300 4035 13 altägyptische Kleinaltertümer aus Fayence und Stein, Spätzeit, Mitte 1. Jtsd. v. Chr. 1) Uschebti aus türkisfarbener Fayence, Ausbrüche an Fußspitze und Schläfe. Dreschflegel und Feldhacke aufgemalt, ebenso eine vertikale Reihe von Hieroglyphen und Details von Gesicht und Kopfbedeckung. Leichte Inkrustationen. Auf der Rückseite Etikett mit Aufschrift: „Theben - Oct/Nov - 1905“. Höhe 9,7 cm. 2) Kleines Uschebti aus blauer Fayence. Kleine Absplitterung auf der Stirn, ansonsten intakt, Höhe 6,2 cm. 3 - 8) Sechs kleine Fayencefiguren, darunter ein Fragment einer weißgrundigen Isis mit Horuskind, der Oberkörper der Isis abgebrochen. Die anderen türkisfarben, darunter zwei intakte Thoeris-Figuren und zwei intakte Zwerge. Einer der Zwerge mit Etikett: „Altägyptische Tonfigur / Sakkara 1882“. Höhe 2 - 3,5 cm. 9) Ein beigefarbener Fayence-Stempel mit Hieroglyphen. Länge 2,5 cm. 10 - 13) Vier Skarabäen aus Stein und Fayence. Auf der Unterseite Hieroglyphen. Zwei mit moderner Drahtfassung. Ein Fayence-Skarabäus mit Absplitterung auf der Rückseite. Länge 1,5 - 1,7 cm. Provenienz: Aus dem Nachlass eines gelehrten Sammlers um 1900. Erworben 2012 bei Haushaltsauflösung in Starnberg, zusammen mit anderen antiken Objekten, großteils durch alte Etiketten mit Erwerbsdatum und Herkunft beklebt. 328411 I- / II- € 400

30 | 4036 4036 Diadem aus Elektron- und Silberblech, Kupferzeit Anatoliens, 2. Hälfte 3. Jtsd. v. Chr. Blechdiadem aus natürlich vorkommender Elektron-Legierung (ca. 8 Karat Gold). Das sich zu beiden Enden hin von 4,8 auf 2,5 cm verjüngende Blechband ist an Ober- und Unterkante von hinten her nach vorne um einen Bronzedraht gebörtelt, sodass ein wulstiger Rand die glatte Fläche dazwischen begrenzt. Direkt in der Mitte des Diadems ist auf der Stirnseite ein Muster von hinten her mit Punzen eingedrückt: ein „Andreaskreuz“ über einem senkrechten „Mittelstab“. Der Kreuzungspunkt der Linien ist mit einem Kreis aus Punktpunzen markiert. An den oberen und unteren Enden der Linien befinden sich je drei horizontal angeordnete Punktpunzen. An den Enden des Diadems endet das Elektronblech und wird durch Silberbleche verlängert, die gleichermaßen um den Bronzedraht gebörtelt und vorne zusätzlich mit einem Silberniet auf dem Elektronband befestigt sind. Der Bronzedraht, auf dem die Bleche umgebörtelt sind, liegt am hintersten Ende frei und bildet jeweils eine Schlaufe, sodass das Diadem mit einem Band aus organischem Material größenverstellbar geschlossen und getragen werden konnte. Diademe solcher Art aus Edelmetall sind u.a. aus fürstlichen Bestattungen kupferzeitlicher Herrschernekropolen (z.B. Alaca Hüyük) bekannt geworden. Länge im gebogenen Zustand ca. 20 cm, Breite ca. 18 cm, maximale Breite an der Stirn 4,8 cm. Gewicht 143,40 g. Provenienz: Aus rheinischer Privatsammlung, erworben Anfang der 90er Jahre im Kölner Kunsthandel.

| 31 4036 could be closed and worn with a band of organic material to adjust its size. Similar diadems made of precious metal are documented from royal burials in Copper Age rulers‘ necropolises (e.g. Alaca Hüyük). Length when bent approx. 20 cm, width approx. 18 cm, maximum width at the forehead 4.8 cm. Weight 143.40 g. Provenance: Rhenish private collection, acquired in the early 1990s in the Cologne art trade. 326215 II € 8.500 drew‘s cross“ over a vertical „centre bar“. The intersection of the lines is marked with a circle of punches. At the upper and lower ends of the lines there are three horizontally arranged dot punches. The electron plate finishes at the ends of the diadem and is extended by silver plates, which are also bent around the bronze wire and additionally attached to the electron band with a silver rivet. The bronze wire, on which the plates are bent, is exposed at the rear ends and forms a loop on each side so that the tiara A diadem made of electron plate and sheet silver, Copper Age of Anatolia, 2nd half of the 3rd millennium B.C. Sheet metal diadem made from naturally occurring electron alloy (approx. 8 carat gold). The sheet metal band tapers from 4.8 to 2.5 cm at both ends and is curled around a bronze wire at the top and bottom edges from the back to the front, so that a bulging edge borders the smooth surface in between. Directly in the centre of the diadem, a pattern is embossed with punches on the front from behind: a „St An-

32 | 4037 4037 Zwei Silberappliken mit Vogeldarstellungen, protoelamitisch, spätes 4. - frühes 3. Jtsd. v. Chr. Eine große Silberblechapplik aus zwei seitlich verlöteten, gewölbten Silberblechen in Gestalt zweier antithetischer Vögel (Tauben?), die Schwänze hinten hochgestellt bzw. eingerollt. Auf beiden Seiten Ritzverzierungen. Auf der Rückseite Streifen mit Winkeln bzw. Schraffur. Auf der Schauseite diverse Motive: kleine Vögel, Blatt mit Stiel, einfache, mäanderähnliche Winkelbänder mit Schraffur. Auf der „Unterseite“ eine Lasche für die Befestigung. Breite 12,5 cm. Eine zweite, kleinere, gleichartig konstruierte Applik mit Sternmotiven auf der Schauseite. Auf der Unterseite durch einen Metallstift ein Fortsatz aus zwei nach außen weisenden Vogelköpfen befestigt, zwischen denen eine Lasche für die Befestigung sitzt. Breite 6,3 cm. Höhe 6 cm. Die beiden Teile lose und zusammensteckbar. Zwei attraktive und seltene Beispiele früher Silbertoreutik des vorderen Orients. Two silver appliqués with bird depictions, proto-Elamite, late 4th - early 3rd century B.C. A large silver plate applique made of two laterally soldered, curved silver plates in the shape of two antithetic birds (doves?), the tails raised or curled at the back. Incised decorations on both sides. On the reverse side stripes with angles, resp. hatching. Various motifs on the face: small birds, leaf with style, simple meander-like angular bands with hatching. On the „underside“ a lug for attachment. Width 12.5 cm. A second smaller appliqué of similar construction, with star motifs on the face. On the underside, attached by a metal pin, an extension of two bird‘s heads whitening outwards, between which is a lug for attachment. Width 6.3 cm. Height 6 cm. The two parts loose and attaching together. Two attractive and rare examples of early silver toureutics of the Near East. 282639 II € 2.800

| 33 4039 4038 4038 Sogdische Silberschale mit floralem Ritzdekor, 7. - 8. Jhdt. Runde Silberschale mit flachem Boden und nach oben gezogenem Rand. Auf der Unterseite durch Weichlötung befestiger Fuß aus Grundplatte mit 1,4 cm hohem, schräg nach außen gestelltem Standring. Auf der gesamten Unterseite antike Werkspuren (feine Kanneluren von Glättung der Oberfläche). Die Innenseite weitestgehend glatt mit minimalen Drehspuren. Der Rand auf ca. 8 mm Breite nach innen umgeknickt und diesen verstärkend. Im Zentrum innerhalb eines Kreises sternartiges Motiv (Blüte) mit Blättern zwischen den Strahlen. Außerhalb des Kreises floraler Ritzdekor mit Ranken, Blättern und Blüten. Durchmesser 23,9 cm. Höhe 6,5 cm. Fleckige Patina, kleinere Flächen mit Auflagen aus grünen Oxyden. Eine Hälfte durch Schlag von oben nach unten gedrückt und im seitlichen Profil deformiert, dort einige Risse in der Wandung. Insgesamt stabiler Zustand. Gutes Belegstück für mittelasiatische Toreutik der spätantiken Sogdiana. Provenienz: Ostdeutsche Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre im süddeutschen Kunsthandel. 313398 II - III € 400 4039 Zwei Bronzebecher, vorderasiatisch, frühes 1. Jtsd. v. Chr. 1) Zweiteilig gearbeiteter Bronzebecher mit weit ausladendem Oberteil, eingesetzt in separat gearbeitetes Unterteil mit Zierzonen aus Reihen von kleinen Buckeln, getrennt durch Wülste. Unterteil zum Boden hin leicht ausladend. Mit Inkrustationen und Oxyden bedeckt, über teilweise auf größeren Flächen gut sichtbarer rotbrauner Kupritschicht. Am Rand kleine Risse und fachmännisch wieder angeklebte, kleine Ausbrüche. Keine Fehlstellen oder Ergänzungen. Höhe 12,8 cm. 2) Bronzebecher mit eingezogener Wandung und leicht gewölbtem Boden. In der Mitte zwei Wülste. Mit Inkrustationen bedeckt, sonst intakt. Höhe 9 cm. Am Boden beider Becher alte Etiketten mit handschriftlicher Beschriftung. Provenienz: Frankfurter Privatsammlung. Erworben im April 2016 bei Hermann Historica (Auktion 73, Los 4519). Zuvor belgische Privatsammlung. 321197 II - € 240

34 | 4040 4041 4040 Miniaturvase aus gebändertem Achat, östlicher Mittelmeerraum, 2. Jtsdt. v. Chr. Miniaturvase aus beigefarbenem bis braunem, gebändertem Achat. Eiförmiger, langgezogener Korpus mit sich konisch verjüngendem Hals. Kleine Mündung mit waagerecht abstehender, nach unten abgeschrägter Randlippe. Intakt. Höhe 4,6 cm. Provenienz: Aus rheinischer Privatsammlung, erworben in den 90er Jahren im rheinischen Kunsthandel. 326223 I € 500 4041 Vier kupferzeitliche Kleingefäße für Kosmetika aus geschliffenem Stein, vorderasiatisch, 4. - 3. Jtsd. v. Chr. 1) Gefäß mit eiförmigem Bauch aus beigefarbenem Kalzit. Unten schräg nach oben ausgestellter, oben horizontaler, glatter Rand. Auf dem Umbruch zwei horizontal angeordnete, lange Ösen, davon eine antik abgebrochen und verschliffen. Außenfläche fein und leicht glänzend poliert. Höhe 5,2 cm. 2) Kumpfartiges Gefäß mit breitem Boden und leicht gewölbter Wandung aus beigefarbenem Kalzit. Knapp unterhalb der Mündung zwei Ösen mit vertikaler Durchbohrung. Höhe 3,3 cm. 3) Ein kleines Töpfchen aus Quarz mit flachem Standboden, konisch sich nach oben erweiterndem Bauch und rund eingezogener Schulter, der Umbruch am Übergang zum oberen Drittel. Auf dem Umbruch zwei horizontal durchbohrte Ösen. Der Rand unten schräg nach oben gestellt und auf der Oberseite gerade. Zwei Ausbrüche der Randlippe, sonst intakt. Höhe 3,2 cm. 4) Ein Töpfchen aus braunem Felsgestein mit stark gewölbter Wandung, der Umbruch auf einem Drittel der Höhe. Die Schulter stark nach innen eingezogen. Die immer noch weite Mündung schmaler als der Standboden. Randlippe unten schräg nach oben gestellt, oben in der Horizontalen glatt. Auf halber Höhe zwei Knuppen mit vertikaler Durchbohrung, beide mit Abplatzungen. Ferner kleiner Ausbruch am Rand. Höhe 3,5 cm. Provenienz: Rheinische Privatsammlung, erworben Ende der 90er Jahre bei Kölner Kunsthändler. 327480 II + € 1.100

| 35 4042 4043 4042 Großes Rollsiegel aus grauem Chalcedon, Zeit der assyrischen Dominanz über das babylonische Reich, 9. - 7. Jhdt. v. Chr. 44 mm hohes, vertikal durchbohrtes, zylindrisches Rollsiegel. Ein vierflügeliger bärtiger Heros steht einem Fabelwesen mit geflügeltem Tierkörper und bärtigem menschlichen Gesicht gegenüber. Hinter dem Heros zwei weitere geflügelte Fabelwesen mit Tierkörpern, das vordere mit Kopf eines Raubvogels, das hintere wieder mit bärtigem menschlichen Antlitz. In den Feldern zwischen den Köpfen Symbole: Halbmond, Stern, sieben Punkte. Kleine Bestoßungen am Rand, kleiner Ausbruch entlang eines Sprunges im Stein. Sonst sehr schön erhalten. Provenienz: Aus rheinischer Privatsammlung, erworben in den 90er Jahren im rheinischen Kunsthandel. 326221 I - II € 1.500 4043 Rollsiegel aus Hämatit, altbabylonisch, um 1900 - 1700 v. Chr. Vertikal durchbohrtes, zylindrisches Rollsiegel mit Darstellung einer thronenden langbärtigen Gottheit bzw. eines vergöttlichten Herrschers, in der vorgestreckten Linken einen Becher haltend. Davor oben im Feld Halbmond. Der Gottheit gegenüber ein ihr zugewandter Adorant bzw. Bittsteller, die Hände über den Hüften verschränkt. Dahinter die fürbittende Gottheit Lama mit Hörnerkrone, langem Haar und typischem Gewand, die Unterarme und Hände im Gebetsgestus erhoben. Zwischen Adorant und Lama eine kleine Figur in der Hocke. Hinter Lama innerhalb von Kartusche zwei vertikale Reihen Keilschrift. Geringfügige Bestoßung der Kanten, die Bildflächen intakt. Höhe 2,5 cm. Provenienz: Aus rheinischer Privatsammlung, erworben in den 90er Jahren im rheinischen Kunsthandel. 326220 II € 600

36 | 4044 4045 4046 4044 Zwei sasanidische Siegel aus Halbedelstein, 4. - 6. Jhdt. n. Chr. Zwei Siegel mit ovaler Siegelplatte und hoch gewölbtem, rundem Rücken mit seitlicher Durchbohrung. 1) Das größere Siegel aus hellbraunem Achat. Auf der Siegelplatte ein greifenartiges geflügeltes Wesen mit Löwenkopf und echsenartigem Körper. Maße 31 x 28 x 24 mm. Bestoßungen auf Randkanten und Rücken. 2) Das kleinere Siegel aus Karneol. Auf der Siegelplatte eingravierte Linien. Halbmond über „T“ mit darübergelegtem Winkel. Maße 13 x 10,5 x 13 mm. Intakt. 326222 I - € 500 4045 Skarabäus aus grünem Achat, Spätzeit, Mitte 1. Jtsd. v. Chr. Miniaturplastik eines Pillendreher-Käfers mit fein ausgearbeiteten anatomischen Details auf ovaler Grundplatte. Auf der Unterseite Hieroglyphen in Kartusche. Unterhalb des Kopfes bis zum Ende der Flügel durchbohrt, um als Amulett getragen zu werden. Minimale Inkrustationen in den Tiefen. Intakt. Länge 22 mm. Provenienz: Aus rheinischer Privatsammlung, erworben in den 90er Jahren im rheinischen Kunsthandel. 326225 I € 500 4046 Skarabäus aus hellrotem Karneol, Spätzeit, Mitte 1. Jtsd. v. Chr. Miniaturplastik eines Pillendreher-Käfers mit fein ausgearbeiteten anatomischen Details auf ovaler Grundplatte. Auf der Unterseite eingraviert ein Raubvogel in Kartusche. Unterhalb des Kopfes bis zum Ende der Flügel durchbohrt, um als Amulett getragen zu werden. Inkrustationen in den Tiefen. Intakt. Länge 18 mm. Provenienz: Aus rheinischer Privatsammlung, erworben in den 90er Jahren im rheinischen Kunsthandel. 326224 I - € 400 4047 Kopf aus Obsidian, sabäisch, um 1. Jhdt. v. - 1. Jhdt. n. Chr. Obsidiankopf mit annähernd dreieckigem Antlitz, dessen Seiten von der Stirn aus über die Wangen kontinuierlich einwärts nach unten zu einem leicht vorspringenden Kinn verlaufen. Die Lippen plastisch ausgearbeitet, seitlich davon Mundwinkel, die Wangen und Kinn deutlich voneinander trennen. Darüber eine hohe Nase, die oben zu beiden Seiten in kräftige, wulstige Augenbögen übergeht, darüber je eine Hohlkehle. In den Augenhöhlen gut ausgearbeitete Augen mit Augenlidern und Pupillen. Die Stilisierung entspricht weitgehend sabäischen Köpfen aus Alabaster, das Material Obsidian ist jedoch außergewöhnlich und selten. Leichte Bestoßungen, sonst gut erhaltenes und eindrucksvolles Exemplar sabäischer Kleinplastik aus besonders edlem Material. Erhaltene Höhe 12 cm. Provenienz: Rheinische Privatsammlung, erworben in den 90er Jahren im Kölner Kunsthandel. A Sabaean obsidian head, circa 1st century B.C. - 1st century A.D. Obsidian head with an almost triangular face, the sides extending from the forehead and cheeks to the slightly protruding chin. Sculpturally moulded lips, the corners of the mouth clearly separating the cheeks and chin. Tall nose terminating into prominent, bulging eye arches, each surmounted by a groove. Eye sockets with well-defined eyes, eyelids, and pupils. The stylisation corresponds largely to Sabaean alabaster heads. Obsidian as material is however unusual and rare. Slight wear, otherwise a well-preserved and impressive example of a small Sabaean sculpture made of particularly fine material. Preserved height 12 cm. Provenance: Rhenish private collection, acquired from an art dealer in Cologne in the 1990s. 327476 II - € 3.200

RkJQdWJsaXNoZXIy NDA0OTk=