A102_Antike Waffen und Rüstungen aus aller Welt

6380 Bedeutender Bidenhänder der Trabantengarde des Salzburger Fürsterzbischofes Markus Sittikus, um 1612 Zweischneidige geflammte Klinge mit abgeflachtem Mittelgrat. Im oberen Drittel beidseitige Zierätzung mit dem persönlichen Wappen des Fürsterzbischofs, darüber ungedeutete Schmiedemarke. Lange Fehlschärfe mit originaler Belederung, einer der zwei seitlichen Parierhaken gemarkt mit „H.Z.“ (Zeughaus München) und Krone. Parierstange mit beidseitig doppelten Parierringen und Fingerbügeln. Beidseitig fein gravierter Rankendekor. Gestufte lederbezogene Hilze mit eiserner Zierbenagelung und Resten von Fransenaufputz. Doppelt konischer Knauf mit graviertem Rankendekor. Länge 174,5 cm. Markus Sittikus von Hohenems (1574 - 1619) war von 1612 bis 1619 Fürsterzbischof des Erzstifts Salzburg. Die zu seinem Amtsantritt für seine Garde geschaffenen Bidenhänder sind vom Typus sehr unterschiedlich, weisen aber alle die identische Wappenätzung auf. Es wird daher heute davon ausgegangen, dass es sich um ältere, bereits im Salzburger Inventar vorhandene Schwerter handelt, die 1612 der Trabantengarde zugewiesen wurden. Die Inventarstempel auf den Parierhaken stammen von der Inventarisierung der Bestände des Zeughauses der Stadt München im Jahr 1849. Salzburg war 1810-16 von bayerischen Truppen unter Napoleon besetzt. Zu dieser Zeit wurde ein großer Teil der dortigen Zeughausbestände nach München überführt, wo er bis heute aufbewahrt wird. Provenienz: Sammlung Dr. Heinrich Tanner in Herisau (Schweiz). Abgebildet in: Flammberg-Schwerter, Katalog der Sonderausstellung in der Festung Heldsberg, St. Margrethen, Herisau 2005, S. 17. 6380 210 |

RkJQdWJsaXNoZXIy NDA0OTk=